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Fluch der Ruhelosigkeit

by Steingrab

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    Jewel Case Edition of Fluch der Ruhelosigkeit (release : Astral Nightmare Productions).

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1.
Froschteich 05:53
Die Teiche sind vertrocknet, die wir einmal liebten, zu denen wir einst zogen - und das seit Generationen. Unter kleinen, glitschgen Füßen zieht es uns trotzdem dorthin, wo wir früher einmal waren, steht uns heute noch der Sinn. Doch früher existiert nicht mehr und auch der neue Teich versiegt. Und so mancher Frosch erstarrt in Schweigen, bis er tot am Feldrand liegt. Schweigst du mit den Fröschen in dem immergleichen Takt? Bist du passiver Teil davon? Versuchst du noch zu singen? Lebst du oder wirst gelebt? Auch der heutige Teich versiegt, es wird heißer und viel enger, der Wald um uns droht zu verbrennen! Wie sicher ist der rutschige Grund unter deinen Füßchen noch? Führt die Angst allein der anderen noch deinen Sinn? Wünschst du euer Erbe noch fortzuführen, oder ziehst du es vor klagend - aber passiv - trauernd, freudlos, sinnlos auszusterben? Wie wäre es, wenn niemand dich kennen würde? Was, wenn die Vergangenheit für die Zukunft keine Rolle spielte? Nur die Zeit ist hier dein Feind. Nur das Ego das vorgibt du zu sein. Folge nicht den Fröschen, die wissen, was das Beste ist. Niemand zwingt dich das heute und damit auch dein Morgen zu verleugnen. Niemand zum betreten toter Pfade. Spring weiter - fernhin zu neuen Teichen. Sing weiter - du allein hast es in deinen feuchten Händen.
2.
Sie sagten uns es sei die Freiheit - in Wirklichkeit ein schwarzer Traum. Sie lehrten uns die eine Wahrheit, die sie für uns geschaffen haben. Nichts soll übrig bleiben von uns, alles zu verschenken und verbrennen. Nach uns die Sintflut predigen sie wieder, die zumindest WIR so nicht erleben werden. Die Lüge als ein Stoßgebet, Konsum als letzte Religion. Bilder nur, wenn sie ins Weltbild passen, prüfen Kommissarinnen die Hautfarben der Massen auf Wertegrad und fromme Schuldigkeit, die bestehen soll : von Geburt bis in den Tod. Versalzen ist der Boden, die Blätter minutiös gerupft. Wachs' nur dahin, wo sie dich auch wachsen lassen. Prostituier dich für den Zeitgeist und dann stirb.
3.
Unter einem warmen Stern wünsch ich dir zu sein Fern der Wüste - wo dich niemand erschaut Fern der Wüste - wo niemand dich erhört Doch niemand schaut nach dir, und niemand lauscht Die Zeit sie vergeht so langsam Die Zeit sie vergeht viel zu schnell Träume vom Leben, von Morgen, Hoffnung auf eine bessere Zeit. Kunstvoll gemauert das Verlies, und einsam, in Angst vor dir selbst und vor der Welt. Viele Wünsche, viele Träume, keiner wird wahr ohne Handeln. Viele gäb' es, glücklich, dich zu kennen, doch niemand weiß, dass es dich gibt. Eingesperrt - als Geisel deiner selbst - in größter Freiheit, so frei wie nie; so frei und doch gelähmt. So viele der Träume nie gelebt, vielfältig das Leben immer wieder verneint, versäumt, verlebt. Die Zeit sie vergeht mir so langsam. Die Zeit sie vergeht ach so schnell. Wo bin ich, wenn ich nie wirklich dort bin wo ich bin? Wo bin ich, wenn mein Pferd an jedem einzelnen Tag mit mir ausbricht? Weit schweifend über Land, versehrt in Wut und Trauer. Reitend dort, in der Nacht, die seltenst zum Tag uns wird. Von gestern nach morgen - bin nie, wo ich sein will. Vom Leben, vom Moment, bleibt nur die Erinnerung an das was war. Blind sind wir nie für das, was hätte werden können. Blind sind wir - ich will mehr - ich will - ich will nicht mehr. Glaub keinen Konjunktiven. Glaub keinen Trugbildern. Glaub nicht an bessere Zeiten. Nur heute. Nur heute ist real.
4.
Hydra 08:11
Augen meiden Blicke, vor dem, der sie sehen könnte. Stimmen meiden Worte, Füße meiden Wege - aus Furcht heraus - zu fallen. Wege wohl verschüttet, Mauern zementiert. Räume enger, Wände näher, bis selbst sie zu starrenden Augen werden. Diese furchtbare Kälte, in der man jeden Herzschlag spürt. Diese furchtbare Stille, in der der Atem jäh gefriert. Endlose, furchtbare Leere, gefüllt mit Supplementen, um diese furchtbare Angst zu stillen, um sie endlich zum Schweigen zu bringen. Erstick die Angst - schütt sie einfach zu - nur noch dieses mal, für den Moment. Seltsam dieser Ausweg, der den Boden erodiert, durch das Trost zu finden, was uns am Ende nur noch tiefer in das Dunkel führt. Allein, auch zu zweit, ich ertrage deine Nähe nicht. Allein. Ich ertrage die Berührung nicht, ich ertrage meine Nähe nicht mehr weiter. Lass mich nicht los, auch wenn sie brennen, die Finger auf der Haut. Lass nicht los, ich falle, wohin ich niemals fallen wollte; lass nicht los, ich falle, schneller. Schneller, immer schneller, in die falsche Richtung. Schneller, immer schneller, dem Abgrund dort entgegen. Schneller, immer schneller, wir haben es versucht. Weiter, immer tiefer. Bitte lass mich nicht allein.
5.
Zeitgeister 07:24
Wer ist wer, bist du nur das Vehikel oder der Steuermann? Wer wird gewinnen : du, oder doch das, was dich im Bann hält? -- Geh weiter, mach schneller Ich kann nicht, ich kann nicht gehen -- Geh weiter, immer weiter Ich kann nicht atmen, hier ist kein Grund -- Mach schneller - es ist nie genug Das noch, danach fang ich an zu leben -- Schlaf nicht weiter, mach endlich weiter Nur noch das, nur noch ein kleines Stück -- Ich bin du - hör nur auf mich! Ich fühle mich selbst nicht mehr -- Hör nur mich, leb' morgen du Vieh Ich weiß nicht, wer ich bin Der Dämon in deinem Geiste triumphiert. Der Parasit hat sich auf deine Kosten inkharniert. Wohin wirst du treiben, wenn das dich allein lenkt? - das was du mit erschaffen hast mit deinen Ängsten und Gedanken. Wohin mag es ziehen wollen, was niemals ein Ziel hatte? Wohin wird dich tragen, was nie trägt und nur nimmt von dir? Auf welcher Seite möchtest du stehen, auf der der ihm blind folgenden, trostlosen Massen? Derer, die glauben, es gäb nichts zu Glauben, mehr als ihren einfältigen Augen zu trauen? In einem Theater voll Trostlosigkeit, voll Trivialität und Sinnlosigkeit, in dem wichtig scheint, was unwichtig ist in dem es nichts zu sehen gibt, als das immer gleiche Spiel. Wenn die Blicke gerichtet auf Apokalypsen, auf Fluten, auf Kriege, auf Meteoriten, schweift der mutigste Geist nicht mehr allzu weit, sind wir Schneeflocken nur - im Sommer der Zeit : erzogen, zu schmilzen - in Trauer, und Selbstmitleid, erzogen, zu fallen - alleine im Wind; gedacht, um zu folgen - für immer zu schweigen, geboren, zu dienen - als Sklaven dieser Welt; oder als Feinde, wenn wir widersprechen. Der immer gleiche Geist im immer anderen Gewand. Siehst du den Inquisitor schon das Feuer legen? Hörst du die Stiefel schon : der Geheimpolizei? Spürst du die Schläge schon : der Paladine der neuen Zeit? Die selben Geister, die selben Menschen - die selbe Welt.
6.
Wir sind alle Blumen auf den Feldern dieser Welt. Wir sind alle anders was nicht jedem gut gefällt. Alle wollen rote Blüten, keiner will den Strauch. Alle wollen Blumen sein, der Strauch stört nur ihren Sonnenschein. Weite Felder schöner Blumen , durch und durch - makellose - perfekt und voll der immer gleichen Farben. Alle gleich, alle gleich - und gleich schön - unter dieser Sonne so kalt. Endlos viele Felder, vollkommen - in Gleichförmigkeit - ohne jeden Makel. Doch manchmal wünscht so manche Blume, dass sie sich wieder spüren kann,und sehr oft träumt die Blume von dem Feld aus dem sie kam, ohne Gärtner und ohne Zaun. Das Feld von damals : längst gerodet, die Büsche : längst Kompost. Es ändert jedoch nichts daran, dass man es doch vermisst. Viele Dinge schätzt man erst, wenn sie verweht vom Wind, die man für selbstverständlich hielt, eh sie verloren sind. Ob nun Sträucher oder Blumen,es bleibt wohl, wie erzählt : Wir alle suchen Liebe in einer anonymen Welt. Das Leben nun : ein Blumenbeet, in dem die Herbstluft uns umweht, und wie viele Blumen uns auch blüh'n : es bleibt ein Blumenbeet voll trister Farben.

about

Coming 08/2022 through Astral Nightmare Productions as Jewel Case 8booklet edition astralnightmare.com .

Written in 2013 and 2014 (and 2021 - Froschteich, Das schwarze Pferd). Self recorded in Fall 2021. Mixed and Mastered in 01/2022 by Mario Dahmen at Liquid Aether Studio liquidaether.de .

Dedicated to those who are lost. Chose your path, thus who you are : chose to live freely. Be strong. It will be better - you're not alone.

credits

released August 1, 2022

Stephan P. J. Krämer - All Instruments, Vocals, Layout and Lyrics.


Reviews :
Schattenpfade.de (GER)
"Dass Mahr mit dem Fluch der Ruhelosigkeit belegt ist, davon zeugen seine enorme Kreativität und der regelmäßige Output an hochwertigen Steingrab-Alben. Sein theatralisch-poetischer Black Metal ist derart exzeptionell anders, dass ein Vergleich mit anderer Musik nicht wirklich angebracht ist. Dasselbe gilt für die visuellen wie textlichen Ausgestaltungen, die schon mal Rätsel aufgeben können. Denn wie zum Henker passt ein Grasfrosch zum Black Metal? Diese Frage, welche mir zuallererst durch den Kopf ging, wird sogleich im „Froschteich“ beantwortet. Aus der Perspektive eines Frosches wird hier beispielhaft die scheinbar totale, unaufhaltsame Zerstörung der Natur – das brandaktuelle und vielleicht auch letzte große Generationsthema – geschildert. ... „Fluch der Ruhelosigkeit“ ist deshalb das schwärzeste und vielleicht auch beste Album von Steingrab, ... So liegt es schon auf der Hand, dass Steingrabs Musik nicht zum Nebenherhören geeignet ist."
www.schattenpfade.de/steingrab-fluch-der-ruhelosigkeit/

Metal.de [7/10] (GER)
"Prostituier dich für den Zeitgeist und dann stirb!
Ja, in den deutschsprachigen Texten von „Fluch der Ruhelosigkeit“ geht es derbe zu, Provokation gehört zum guten Ton bei STEINGRAB. Aber diese Provokationen dienen nicht dem Selbstzweck, sondern folgen einem roten Faden, irgendwo zwischen Nihilismus, Kauzigkeit, Eskapismus und einem nicht unbedingt opportunistischen Blick auf die Welt.
Wer ein klassisches Black Metal Album sucht, ist hier definitiv falsch, denn was Mahr mit STEINGRAB hier erschaffen hat, ist zu speziell, als dass es ein Massenpublikum bedienen könnte. Das ist nichts zum nebenbei hören, nichts zum schnell mal konsumieren, denn Alben wie diese, muss man sich erarbeiten, wenn man es denn will."
www.metal.de/reviews/steingrab-fluch-der-ruhelosigkeit-488493/

metal-division.magazine.com [8/10] (GER)
"Ob das Drumming, der unvergleichbarer Gesang oder einfach das Riffing, die Kompositionen wirken an keiner Stelle langweilig oder gar "uninspiriert". ... Geschwindigkeit, Atmosphäre, majestätische Kompositionen und vor allem Epicness, bei welcher wirklich jeder eine Gänsehaut bekommt. So liefert STEINGRAB eine der interessantesten Veröffentlichungen dieses Jahres in diesem Genre ab."
www.metal-division-magazine.com/cd-reviews/cd-reviews-s/steingrab-fluch-der-ruhelosigkeit/

musikreviews.de [13/15] (GER)
".. Dabei sind es nicht zuletzt die immer wieder auftauchenden Klavier-Elemente und akustischen Gitarrenparts, die dem Material zu seiner dichten und bedrückenden Stimmung verhelfen. .. Denn in der vorliegenden Form wirkt „Fluch der Ruhelosigkeit“ wie ein dramatisch aufgeladener Kommentar auf ein Leben voller Sinnlosigkeit. .. Insgesamt haben STEINGRAB hier ein schlüssiges und emotional tiefschürfendes Werk melancholischen Schwarzmetalls in den Händen, das durchaus als Kommentar zum aktuellen Zeitgeist verstanden werden kann."
musikreviews.de/reviews/2022/Steingrab/Fluch-der-Ruhelosigkeit/

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Steingrab Darmstadt, Germany

Steingrab is a one man band founded in Darmstadt (Hesse / GER) in 2008 by Mahr.

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